Baden-Würrtemberg und die Freiheit

Wer braucht schon Demonstrationen, wenn jeder (96%) einen Job hat? Schließlich kann man sich so den universellen Traum vom Häuslebau (Eigenheim) erfüllen! Und wer könnte in Anbetracht dieser erfüllenden Perspektive noch unglücklich sein und demonstrieren? Das müssen dann doch alles Terroristen sein.

Das Mag wohl der ein odere andere CDU Politiker aus BaWü als sie auf die Idee kamen einen Entwurf zu einem neuen Polizeigesetz vorzulegen, welches das Demonstrationsverbot erheblich einschränken soll:

  • Die Polizei soll das Recht erhalten, ohne jede Voraussetzung auf jeglicher Versammlung unter freiem Himmel mit Videokameras Übersichtsaufnahmen von der Versammlung und ihrem Umfeld anzufertigen und die Videoaufnahmen aufzuzeichnen. Voraussetzung soll nicht mehr sein, dass tatsächliche Anhaltspunkte die Annahme rechtfertigen, dass von bestimmten Personen erhebliche Gefahren für die öffentliche Sicherheit oder Ordnung ausgehen. Die Identifizierung von Teilnehmern mithilfe der Aufnahmen ist zulässig.
  • Die Polizei darf Daten über Teilnehmer aufschreiben, diese anhalten und befragen, ihren Ausweis kontrollieren und auf die Polizeidienststelle mitnehmen sowie sie filmen, wenn Anhaltspunkte bestehen, dass von ihnen erhebliche Gefahren ausgehen. Sogar „verdeckte Bild- und Tonaufnahmen“ werden zugelassen. All dies soll ihn ähnlicher Form auch für Versammlungen in geschlossenen Räumen gelten.
  • In der Anmeldung von Versammlungen unter freiem Himmel muss künftig angegeben werden:
    1. der Ort der Versammlung,
    2. der Zeitpunkt des Beginns der Versammlung,
    3. das Versammlungsthema,
    4. Name, Anschrift und telefonische Erreichbarkeit des Veranstalters,
    5. Name, Anschrift und telefonische Erreichbarkeit der Person, die die Versammlung
    leitet, auf Anforderung auch Geburtsort und Geburtstag,
    6. die erwartete Zahl der teilnehmenden Personen,
    7. der beabsichtigte Ablauf der Versammlung,
    8. die zur Durchführung der Versammlung mitgeführten Gegenstände oder die verwendeten
    technischen Hilfsmittel und
    9. die vorgesehene Zahl von Ordnern,
    10. der beabsichtigte Streckenverlauf,
    11. auf Anforderung Familiennamen, Vornamen, Geburtsnamen, Geburtsdaten, Geburtsorte und Anschriften der Ordner (diese Personen sollen wohl gegen diverse Dateien abgeglichen werden; es ist nicht festgelegt, was mit diesen Daten geschehen soll).
  • Bei allen Einladungen zu öffentlichen Versammlungen soll der Name des Veranstalters angegeben werden müssen, auch bei privaten Einladungen über Telefonketten, SMS oder E-Mail.

Quelle: Daten-Speicherung.de

Also auf Leute, jetzt ist der Moment nochmal entspannt demonstrieren zu gehen. Vielleicht ja sogar eben gegen diesen Gesetzesentwurf. Denn neben den Plänen zum Demonstrationsrecht bleibt da nicht viel zum Lachen übrig. Mal abgesehen für die netten Herren in Grün. Aber das Freiheit so langsam vom Aussterben bedroht ist, weis man ja inzwischen.

Wenn Musik zur Gefahr wird

Wie laut.de mit Bezug auf den Guardian berichtet, wurde der Band Babyshambles gerichtlich untersagt bei einem Festival aufzutreten. Dabei ist schon die Begründung skurril: Der Stil der Band, die Musik erst zu beschleunigen um sie darauf hin wieder zu verlangsamen, erzeuge Whirlpool Effekt und führe somit zu Chaos und Massenschlägereien.

Richtig unheimlich wird es aber, betrachtet man das Zustandekommen der Entscheidung. Denn die Einschätzung gehen auf einen Geheimdienstmitarbeiter zurück, der sich der Sache angenommen hatte, nachdem die Polizei den Geheimdienst aufforderte bezüglich der Band zu recherchieren.

Der Geheimdienst! Ja, ne is klar! Gestern kam übrigens Fahrenheit 451 im Fernsehen (P.S. der Film ist nicht zu empfehlen, aber wir dürfen ja heute zum Gück noch lesen). Das das damals noch als Science-Fiction kann man sich doch heute schon gar nicht mehr vorstellen…

Naja Ajax I: Paging

Ich mag Ajax ja. Zumindest meistens. Ich mags aber gar nicht, wenns nur genutzt wird, weil man eben so nen schönen sich drehenden Kreis auf der Seite haben will und die Frage nach dem Sinn dabei einfach außen vor gelassen wird. Zum Beispiel beim Paging des zentralen Seiteninhalts, also der Navigation durch mehrere Seiten wie beispielsweise Produktlisten. Existierende Beispiele hier und da begutachtet werden.

In diesen Fällen bringt der Einsatz von Ajax keinen direkten Gewinn. Denn als Benutzer will und erwarte ich beim Klick auf die Seitenzahl das eine neue Seite aufgerufen wird.  Und ein Vorteil bezüglich der Geschwindigkeit dürfte, wenn überhaupt, äußerst gering ausfallen.
Auf der anderen Seite verliert man durch das dynamisch Laden gewöhnlich die Vor- und Zurück-Funktion des Browsers. Diese werden intutitv öfters genutzt um in einer Liste eine Seite zurückzugehen als die Navigation der Webseite. Zudem wird der Aufruf der Seite über diese Funktionen durch den Browsercache immens beschleunigt.
Beim Ajax-Paging wird die Scrollposition des Browser in der Regel nicht verändert. Daher muss man nachdem die folgende Seite geladen wurde entweder manuell nach oben an den Anfang der Liste scrollen oder, entgegen jeglicher Gewohnheit, die Liste von unten nach oben durchsehen. Das sind keinesfalls ergonomische Lösungen.
Und letztlich können über Ajax geladene Seiten weder an der richtigen Position verlinkt, noch als Lesezeichen gespeichert werden.

In Anbetracht dieser Nachteile, stellt sich m.E. begürndet die Frage, wieso hier Ajax eingesetzt werden sollte und es drängt sich mir einfach der Eindruck der Effekthascherei auf.
Dabei kann Ajax-Paging auch durchaus sinnvoll sein.  Zum Beispiel bei mehrseitigen Listen am Seitenrand wie Links, Kommentaren oder Toplisten.  Hier wird nur eine kleine Information nachgeladen und der Benutzer will die eigentliche Seite in der Regel nicht verlassen.
Für den gesamten Seiteninhalt ist der Einsatz dynamischer Techniken jedoch eher zweifelhaft.

(Deutsche) Bahnlogik

Ich hatte mich ja schonmal über die Logik der Preisberechnung bei der SNCF (französische Bahn) beschwert.
Aber die Deutsche Bahn steht dem in nichts nach. Aus steigendenen Gewinnen, die Notwendigkeit zur Preiserhöhung bei Tickets herauszuberechnen braucht es schon eine ganz spezielle mathematische Kreativität. Aber die scheint man an der Börse ja öfters zu finden….

Kein Wort mehr über Skype

Nachdem es mich schon seit geraumer Zeit nervt, dass sich Skype nicht über Miranda IM nutzen lässt, hat die heise Meldung über eine mögliche Backdoor mich nun endgültig davon überzeugt über Skype kein Wort mehr zu verlieren. Auch wenn es mich schlaucht meine 50Ct Restguthaben diesen Verrätern zu überlassen und es noch keine bestätigte Information, habe ich trotzdem keine Lust mehr meine Kommunikation über ein geschlossenes System abzuwickeln.
Da bleibt ich doch lieber bei ICQ und verschlüssle meinen Wortschwall mithilfe von OTR.