Naja Ajax I: Paging

Ich mag Ajax ja. Zumindest meistens. Ich mags aber gar nicht, wenns nur genutzt wird, weil man eben so nen schönen sich drehenden Kreis auf der Seite haben will und die Frage nach dem Sinn dabei einfach außen vor gelassen wird. Zum Beispiel beim Paging des zentralen Seiteninhalts, also der Navigation durch mehrere Seiten wie beispielsweise Produktlisten. Existierende Beispiele hier und da begutachtet werden.

In diesen Fällen bringt der Einsatz von Ajax keinen direkten Gewinn. Denn als Benutzer will und erwarte ich beim Klick auf die Seitenzahl das eine neue Seite aufgerufen wird.  Und ein Vorteil bezüglich der Geschwindigkeit dürfte, wenn überhaupt, äußerst gering ausfallen.
Auf der anderen Seite verliert man durch das dynamisch Laden gewöhnlich die Vor- und Zurück-Funktion des Browsers. Diese werden intutitv öfters genutzt um in einer Liste eine Seite zurückzugehen als die Navigation der Webseite. Zudem wird der Aufruf der Seite über diese Funktionen durch den Browsercache immens beschleunigt.
Beim Ajax-Paging wird die Scrollposition des Browser in der Regel nicht verändert. Daher muss man nachdem die folgende Seite geladen wurde entweder manuell nach oben an den Anfang der Liste scrollen oder, entgegen jeglicher Gewohnheit, die Liste von unten nach oben durchsehen. Das sind keinesfalls ergonomische Lösungen.
Und letztlich können über Ajax geladene Seiten weder an der richtigen Position verlinkt, noch als Lesezeichen gespeichert werden.

In Anbetracht dieser Nachteile, stellt sich m.E. begürndet die Frage, wieso hier Ajax eingesetzt werden sollte und es drängt sich mir einfach der Eindruck der Effekthascherei auf.
Dabei kann Ajax-Paging auch durchaus sinnvoll sein.  Zum Beispiel bei mehrseitigen Listen am Seitenrand wie Links, Kommentaren oder Toplisten.  Hier wird nur eine kleine Information nachgeladen und der Benutzer will die eigentliche Seite in der Regel nicht verlassen.
Für den gesamten Seiteninhalt ist der Einsatz dynamischer Techniken jedoch eher zweifelhaft.